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Die Folgen des Krieges

Die Folgen des Krieges

Also Krieg. Russland hat die Ukraine brutal überfallen und damit die Realität, in der wir uns bewegen, ein für alle Mal verändert. Wladimir Putins Angriff und die Geschichte, die er unter den Gewehrläufen schreiben will, wird sich auf viele Bereiche unseres Lebens auswirken, darunter - und vielleicht besonders - auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen und die damit verbundene globale Versorgung. 

Mit den ersten Schüssen in der Ukraine haben Experten aus aller Welt begonnen, Alarm zu schlagen, mit der Begründung, dass die Folgen des russischen Vorgehens für die Weltwirtschaft enorm sein werden. Am schwerwiegendsten davon betroffen sind natürlich Länder, die direkt in das Geschehen jenseits unserer Ostgrenze verwickelt sind, aber nicht nur. Die Europäische Union hat gemeinsam mit Partnern aus aller Welt bereits beispiellose Sanktionen gegen Russland verhängt, welche die russische Wirtschaft an den Rand des Abgrunds treiben. 

Der Rubel ist drastisch gefallen und hat einen historischen Tiefstand erreicht, während die Blockade Russlands an allen möglichen Fronten fortgesetzt wird. Es ist zu erwarten, dass Präsident Putin versuchen wird, darauf zu reagieren, vermutlich mit einer Reduzierung der Rohstofflieferungen. "Bloomberg" hat jedoch keinen Zweifel daran, dass dies ein selbstmörderischer Akt wäre, die ein Land, das sich schließlich vom Export von Öl und Gas unterhalte, am Ende aller Konten treffen würde. Eine wichtige Variable in dieser Hinsicht könnte natürlich die Haltung der Chinesen sein, aber das ist im Moment reine Wahrsagerei. 

Die Preise werden steigen

Sicher ist jedoch, dass die Preise für die oben genannten Rohstoffe mit Sicherheit steigen werden. Jüngste Analysen von JP Morgan deuten darauf hin, dass der Preis für ein Barrel Öl die 150-Dollar-Marke erreichen könnte, was sich zweifellos auf die Entwicklung des globalen BIP und der globalen Inflation auswirken wird, die in naher Zukunft 7,2 Prozent erreichen könnte. 

Mit dem Anstieg der Ölpreise wird auch ein Anstieg auf dem Gasmarkt einhergehen. Sanktionen und mögliche Lieferunterbrechungen werden die Nachfrage nach diesem Rohstoff in vielen europäischen Ländern erhöhen, insbesondere im industriellen Kontext und vor allem in den Ländern, die am meisten von den Rohstoffen abhängig sind, die durch die Rohre aus Russland fließen, wie z. B. Deutschland und Österreich. 

Doch das ist noch nicht alles. Auch der Metallmarkt wird die Auswirkungen der russischen Aggression und dessen Folgen in Form von Sanktionen zu spüren bekommen. Auch hier hat JP Morgan keine Zweifel, zumal Russland über einige der größten Vorkommen an Platin, Nickel und Kupfer verfügt. Im letzteren Fall handelt es sich um ein Land, das auf seinem Territorium über 10 % der weltweiten Ressourcen verfügt. Ein noch größerer Anteil entfällt auf Palladium - bis zu 45 %. Es ist sehr wertvoll und wurde in Branchen wie der Elektronik- oder der Automobilindustrie verwendet, die während der Pandemie ohnehin stark betroffen waren.

Unterbrochene Ketten

Höhere Preise auf den Weltmärkten sind jedoch nicht alles. Weitere Experten konzentrieren sich auf den Aspekt der Lieferketten. Diese wurden durch das Coronavirus bereits stark belastet, aber es lässt sich schon jetzt prognostizieren, dass der noch vor wenigen Monaten herrschende Normalzustand ein Szenario ist, das man heute als Märchen ansehen kann. Demnach sollten sich die Lieferketten spätestens in der zweiten Hälfte des Jahres wieder normalisieren, aber der Ausbruch des Krieges war in keinem der Szenarien vorgesehen.

Es geht hier um zwei konkrete Aspekte. Der erste ist natürlich die Abtrennung der Ukraine vom Meer, was bedeutet, dass die Häfen, über die etwa 70 % der Exporte und Importe des Landes laufen, nicht mehr zugänglich sind. Zum Anderen sind Hackerangriffe aus Russland im Gange (das allerdings auch selbst mit Cyberattacken zu kämpfen hat). Dieses Szenario hat Kiew bereits während der letzten russischen Aggression durchlebt, als es die Krim verlor. 

Die Situation ist sicherlich nicht günstig, aber es ist wichtig, daran zu denken, dass zwar die ganze Welt von den aktuellen Ereignissen in der Ukraine betroffen sein wird, dass es sich aber nicht um einen entscheidenden Stoß handeln wird. Die entscheidende Mehrheit der Transportwege und damit meine ich vor allem die Seewege, liegen außerhalb des Gebiets, in dem der Konflikt stattfindet. 

Ein Netzwerk von Verbindungen

Es sollte auch nicht vergessen werden, dass die Beziehung Russlands zur Welt ein sehr dicht verbundenes Netz ist, das mehr als nur die Rohstoffe betrifft. "Forbes" berichtet, dass es sich hier um mehr als fünftausend Unternehmen auf dem europäischen Kontinent oder in den Vereinigten Staaten handelt, die mehr oder weniger mit sogenannten "drittrangigen" Lieferanten aus Russland, aber auch aus der Ukraine verflochten sind.

Polen, das ja enorme wirtschaftliche Beziehungen zu Russland aufgebaut hat, dürfte dies besonders stark zu spüren bekommen. Es ist derzeit der siebtgrößte Exportmarkt für unser Land, auf den insgesamt etwa 3 Prozent des Wertes der polnischen Exporte entfallen (Angaben aus dem Jahr 2021). Noch stärker zeigen sich diese Abhängigkeiten beim Import, denn hier ist Russland der drittgrößte Partner Warschaus.

 

Die Situation ist zweifelsohne dynamisch. Die gegen Moskau verhängten Sanktionen beginnen bereits ihren Tribut zu fordern und der Ball liegt derzeit bei Wladimir Putin. Was Russland tun wird, ist jedoch ungewiss und selbst die größten Experten aus dem Bereich Ostpolitik halten sich von strikten Stellungnahmen zurück. Kein Wunder, schließlich hat auch niemand ernsthaft mit einem Einmarsch in der Ukraine gerechnet.

 

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