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Droht uns eine Transportlähmung?

Droht uns eine Transportlähmung?

Als wir Ende letzten Jahres bei Automation Trader schrieben, dass 2022 das Jahr sein könnte, in dem sich die Versorgungslage endlich stabilisierten wird, hat niemand von uns damit gerechnet, dass all diese Vorhersagen schon nach wenigen Monaten über den Haufen geworfen werden können. Der Einmarsch der Russen in der Ukraine hat jedoch alles verändert.

Wenn man sich die Geschehnisse in den ukrainischen Städten ansieht, reicht es nicht mit der Lupe hinzuschauen, was die Automatisierungsbranche bereits direkt betrifft. Heute ist klar, dass die Probleme, die in den zwei Jahren der Pandemie aufgetreten sind, nicht verschwinden werden. Sie werden sich nur noch verschlimmern. 

Kettenreaktion

Wenn von den Problemen der Branche die Rede war, standen lange Zeit die Lieferketten im Mittelpunkt. Enorme Verzögerungen, steigende Preise - das war die neue Realität, mit der wir uns auseinandersetzen mussten. Kein Wunder, dass angesichts der Vorhersagen über das baldige Ende der Pandemie immer mehr davon die Rede war, dass sich die Situation schließlich normalisieren und der Zustand von vor 2020 wiederhergestellt werden könnte.

Nichts von alldem. Heute wissen wir bereits, dass, obwohl die Nachrichten über das Coronavirus nicht mehr mit der gleichen Intensität durch die Medien gehen wie noch vor einigen Monaten, schwebt das Gespenst einer anderen Bedrohung über die Welt. Es ist natürlich die Lähmung des Transports, die wir bereits erleben und die sich in naher Zukunft noch verstärken wird.

Die russische Aggression hat eine wahre Kettenreaktion ausgelöst. Kriegsrecht, Sanktionen, Beschränkungen und die Entscheidung weiterer Unternehmen, sich aus der Geschäftstätigkeit in einem Land zurückzuziehen, das seinen Nachbarn angegriffen hat, sind nur die Spitze des Eisbergs. Hinzu kommt die Aufregung an den Devisenmärkten und den Weltbörsen, was letztlich ein Rezept für eine explosive Mischung hergibt.

Alles steht still  

Wenn man sich beispielsweise den polnischen Markt anschaut, fällt auf, dass viele Transportunternehmen seit Kriegsbeginn ihre Mitarbeiter verloren haben. Es handelt sich natürlich um Ukrainer, die in unserem Land, vor allem in Branchen wie dem Baugewerbe oder dem Transportwesen tätig sind und die sich entschlossen haben, in ihr Heimatland zurückzukehren, um dort zu den Waffen zu greifen. Dies bedeutet, dass viele dieser Unternehmen plötzlich ohne Mitarbeiter dastehen und dringend neue Mitarbeiter suchen müssen, was wiederum dazu führt, dass ihre Lastwagen zum Stillstand kommen.

Doch die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern und die steigenden Frachtpreise sind nicht alles. Denn man darf nicht vergessen, dass die Ukraine derzeit Schauplatz eines Krieges ist und das bedeutet, dass Lieferdienste - abgesehen von humanitären Korridoren - dort einfach nicht funktionieren. Das Gleiche gilt natürlich für Russland und zunehmend auch für Weißrussland, die in diesem Puzzle als Aggressoren und als Länder erscheinen, die den härtesten Wirtschaftssanktionen der Geschichte unterliegen. 

Der Verkehr besteht jedoch nicht nur aus LKWs. Es geht auch um Flugzeuge. Mit der Sperrung des Luftraums über der Ukraine und dem fast vollständigen Flugverbot von Russland in europäischen Ländern entsteht jedoch ein weiteres Problem. Weniger Lieferungen, höhere Preise, die natürlich Rundflüge erforderlich machen und schließlich Vergeltungsmaßnahmen seitens Russlands selbst, das natürlich eine Reihe von Sanktionen verhängt. All dies führt dazu, dass sich die Situation auch an dieser Front von Tag zu Tag verschlechtert.

Eine unsichere Route

Das letzte Glied in diesem Puzzle ist natürlich der Transport, der über die so genannte Seidenstraße abgewickelt wird. Seit Jahren fließen die Waren von China nach Europa über Weißrussland und die Ukraine, um dann über Polen in die westlichen Länder zu gelangen. 

Heute mehren sich die Gerüchte, dass diese Route geschlossen oder bestenfalls der Warentransport dort stark eingeschränkt werden könnte. Dies gilt natürlich für beide Zweige: Den, der über Weißrussland verläuft (um Druck auf die westlichen Länder auszuüben) und den, der letztlich über Moskau und Kiew verläuft. Im letzteren Fall ist natürlich von einer vollständigen Abschaltung aufgrund massiver Zerstörungen und kriegerischer Bedrohungen die Rede. 

 

All diese Faktoren sowie die ohnehin schon prekäre globale Versorgungslage lassen die Prognose einer Lähmung der Transportwege umso berechtigter erscheinen. Nimmt man noch die Turbulenzen auf den Rohstoffmärkten und die heute schwer einzuschätzende geopolitische Lage hinzu, kann man davon ausgehen, dass es schwer sein wird, in naher Zukunft optimistische Nachrichten über die Lieferketten zu erwarten.

 

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