Der Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China tritt in eine neue Phase ein. Diesmal geht es um Chips und Technologie, die letztlich eine Schlüsselrolle in den Beziehungen der beiden Großmächte auf der internationalen Bühne spielen könnten.
Erst vor wenigen Wochen hat die Regierung von Präsident Joe Biden eine neue Folge an Beschränkungen, darunter auch Exportkontrollen, eingeführt. Die Amerikaner könnten natürlich alle möglichen Geschichten über die Gründe für diese Maßnahmen erzählen, aber Experten in der ganzen Welt haben keinen Zweifel daran, dass dies einfach ein weiterer Anstupser auf die Nase der Chinesen war, der den Fluss von Schlüsseltechnologien jenseits der Großen Mauer hart getroffen hat.
Schließlich mag China über eine enorme Verarbeitungsleistung verfügen, aber die Abtrennung von technologischem “Know-how” könnte sich für China als fatal erweisen.
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Eine Wirtschaft in Schwierigkeiten
Wie soll das alles funktionieren? Die US-Ausfuhrkontrolle soll auf vielen verschiedenen Ebenen funktionieren, aber die wichtigste Ebene zielt darauf ab, China den Zugriff auf Chips zu verweigern, die mit hochentwickelter US-Technologie von einheimischen Unternehmen hergestellt werden. Das ist noch nicht alles. Die gleichen Vorschriften werden auch für ausländische Hersteller gelten, die diese Lösungen bereits verwenden.
Wenn die chinesischen Chiphersteller auf diese Weise getroffen werden, könnte das Wachstum des Giganten jenseits der großen Mauer, über einen längeren Zeitraum hinweg, stark gebremst werden. Denn die Amerikaner verwenden eine Technologie, bei der die Verteilung der Transistoren auf dem Chip nur drei Nanometer beträgt. Für Uneingeweihte: Je kürzer die Abstände, desto schneller und effizienter erfolgt der Informationsaustausch.
Die Chinesen sind in dieser Hinsicht nicht so weit entwickelt und müssen sich, da sie keinen Zugang zu einer so fortschrittlichen Technologie haben, mit einem Dutzend Nanometern eigener Kreation begnügen. In der heutigen Welt ist dies natürlich eine enorme Kluft, die China in wenigen Jahren in den Abgrund stürzen könnte.
- "Unsere Kontrollen könnten mit der Zeit an Stärke verlieren, wenn andere Länder nicht mitziehen", hieß es im Weißen Haus.
Der Krieg breitet sich aus
Die Geschäftspartner der Vereinigten Staaten haben jedoch ihre eigenen erheblichen Probleme im Zusammenhang mit den Verflechtungen und Abhängigkeiten von den Chinesen. Dies betrifft hauptsächlich Europa, das von der Angst vor der Kontrolle asiatischer Entitäten über kritische Infrastrukturen geplagt ist.
Nur in der letzten Woche ereigneten sich zwei besorgniserregende Vorfälle, die offensichtlich Auswirkungen des laufenden Konflikts zwischen China und den USA sind.
Der erste Vorfall ereignete sich im Vereinigten Königreich, wo das niederländische Unternehmen Nexpieria, das vom in Shanghai ansässigen Halbleiterhersteller Wingtech abhängig ist, den Auftrag erhielt, 86 Prozent der Anteile von der Newport Wafer Fab-Fabrik zu verkaufen, gerade mal ein Jahr nach ihrer Übernahme.
Das zweite Ereignis betraf die Blockierung der Übernahme einer Chipfabrik in Deutschland und laut den Experten von CNN Business lässt sich problemlos eine zweite Ebene in Form einer Vergeltungsaktion der Chinesen erkennen.
Eine notwendige Vereinbarung
Interessanterweise ereignen sich all diese Vorfälle im Schatten des kürzlichen Treffens zwischen dem Präsidenten Biden und Xi, die sich auf Bali während des G20-Gipfels die Hände gereicht haben.
Zu dem Zeitpunkt wurde viel gelächelt und eine Zusammenarbeit wurde angekündigt. Aber wie man sieht, sind öffentliche Treffen das eine, während die tatsächliche und harte Politik eine ganz andere Geschichte ist.
