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Europa hatte einen wunderbaren Plan... Und dann begann Putin den Krieg

Europa hatte einen wunderbaren Plan... Und dann begann Putin den Krieg

Die russische Aggression in der Ukraine, die am 24. Februar begann, wird viele Folgen haben, die sich heute noch nicht absehen lassen. Mit einer 100-prozentigen Sicherheit lässt sich jedoch feststellen, dass die von Wladimir Putin eingeleitete Offensive die europäischen Pläne, ein führender Chipmarkt zu werden, zunichte machen könnte.

Den Folgen des Krieges jenseits unserer Ostgrenze haben wir auf unseren Seiten bereits breiten Raum gewidmet. Die Situation ist jedoch dynamisch, sodass es schwierig ist, die weitere Entwicklung heute in einem bestimmten Maße vorherzusehen. 

Rohstoffe sind Gold wert

Es gibt jedoch Gebiete, die bereits gelitten haben und alles deutet darauf hin, dass sie weitere Verluste erleiden werden. Wer die Texte, die seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres auf den Seiten von Automation Trader erschienen sind, aufmerksam gelesen hat, weiß, dass der Halbleitermarkt weltweit seit geraumer Zeit mit erheblichen Engpässen zu kämpfen hat. Dies war zunächst auf die Pandemie zurückzuführen, welche die Versorgungsketten in Mitleidenschaft zog, aber auch den Anstieg der Rohstoffpreise stark beeinflusste.

Die eher optimistischen Analysten und Fachleute sagten voraus, dass sich die Lage im Jahre 2022, spätestens in der zweiten Hälfte des Jahres, normalisieren sollte. Natürlich hat niemand bei seinen Überlegungen den Ausbruch eines Krieges, solchen Ausmaßes und die Reaktion im Grunde genommen der ganzen Welt in Betracht gezogen, die dazu führt, dass Russland Schritt für Schritt zu einem globalen Paria wird. 

Das Vorgehen ist zwar richtig, wird aber seine Folgen haben. Denn es ist kein Geheimnis, dass die meisten seltenen Elemente, die für die Herstellung von Chips und Halbleitern verwendet werden, aus Russland stammen. 

Abhängigkeit

Das erste Elemente ist Neon, welches für den Betrieb von Lasern unerlässlich ist. In dieser Hinsicht ist die Welt praktisch vom russisch-ukrainischen Duo abhängig. Im erstgenannten Land wird es produziert, wobei das Zweite es reinigt und für den Export vorbereitet. Laut dem heutigen Stand, in dem sich beide Länder auf dem Kriegspfad befinden, ist es unmöglich geworden, die Kunden weiterhin zu beliefern. 

Das Gleiche gilt für Palladium, von dem immerhin 37 Prozent des weltweiten Exports aus Russland stammen. Dieses seltene Metall ist wiederum für die Herstellung bestimmter Halbleiter von entscheidender Bedeutung. Die Vereinigten Staaten, die bei der Verhängung schmerzhafter Sanktionen gegen Putins Regime an vorderster Front stehen, dürften unter der Verknappung dieser Rohstoffe am meisten leiden. - “Wenn die derzeitige Situation anhält oder sich verschärft, könnten die US-Chiphersteller von Unterbrechungen in den Lieferungen stark betroffen sein", wird Lita Shon-Roy, Vorsitzende von Techcet, in einer Ausgabe der Forbes zitiert. - “In Wahrheit wird praktisch der gesamte Neon-Bedarf der USA allein durch Russland und die Ukraine gedeckt", fügte sie hinzu.

Eine Überarbeitung der Pläne

Aus dem ERACTIV-Bericht ergibt sich wiederum, dass Europa und dessen Bedeutung für den Halbleitermarkt von Jahrzehnt zu Jahrzehnt abgenommen hat, wodurch sie ebenfalls in Schwierigkeiten geraten könnte. Noch 1990 entfielen auf dem alten Kontinent 44 Prozent der weltweiten Produktion, um dann im Jahr 2000 auf 24 Prozent zu fallen. Heute entfallen auf Europa nur noch 10 Prozent des weltweiten Volumens und es ist kein Wunder, dass Brüssel die Änderung dieser Situation zu einer seiner Prioritäten gemacht hat.

Aufgrund des Krieges in der Ukraine müssen die Pläne der Europäischen Union grundlegend überarbeitet werden. Und obwohl die Auswirkungen der russischen Aggression heute noch nicht in vollem Umfang sichtbar sind, könnten sie sich langfristig als sehr schmerzhaft erweisen. "Eine Perspektive von sechs oder zwölf Monaten scheint in diesem Fall viel aussagekräftiger zu sein". - heißt es in dem Bericht. 

- “Derzeit hat keiner unserer Lieferanten eine potenzielle Bedrohung durch eine russische Aggression gemeldet. Die Situation wird natürlich beobachtet und wir befinden uns in einem ständigen Austausch mit unseren Lieferanten und Partnern", gestand ein Sprecher eines der europäischen Chip-Giganten, STMicroelectronics.

In der Zwischenzeit dauert der Krieg weiterhin an und alles deutet darauf hin, dass es noch lange dauern wird, bis wir die Folgen vollständig erkennen können.

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